An einem lauen Sommernachmittag ist unser Garten gefüllt mit Kindern. Kinder, die viel Energie mitbringen. Ich merke: Jetzt muss eine Aufgabe her, um diese Energie in gute Bahnen zu lenken. Ein paar Tage zuvor hatten wir ein Seil in den Apfelbaum gehängt und es mit Knoten versehen, damit man beim Klettern nicht abrutscht. Doch noch hat niemand geschafft, daran ganz nach oben zu kommen. Ich sage: „Wer es schafft, am Seil nach oben zu klettern, bekommt ein Eis!“
Die Kinder sind elektrisiert. Emsiges Treiben beginnt. Nachdem die ersten Kletterversuche gescheitert sind, wird ein Turm aus Kisten gebaut, der als Hilfe dienen soll. Ich sehe schmunzelnd zu und schaue, dass es nicht zu gefährlich wird. Ein Kind kommt frustriert zu mir: „Das kann man gar nicht schaffen, das ist so gemein!“ Plötzlich schreit ein anderes: „Ich hab’s!“ Und tatsächlich hat es eine Methode gefunden, das Seil zu bezwingen. Nach und nach machen alle es nach – und jeder schafft es! Am Ende sitzen erschöpfte, schwitzende und stolze Kind froh mit ihrem Eis auf der Wiese und erzählen immer tollere Geschichten von ihren Fehlversuchen und wie sie es letztlich doch geschafft haben, in den Baum zu klettern. Was für ein froher, lehrreicher Nachmittag!
